Dienstag, 3. April 2018

Einleitung

Seit der Eröffnung des allerersten Duty Free Shops 1947 auf dem Flughafen Shannon, Irland, hat sich der Duty Free Verkauf zu einem bedeutenden Absatzmarkt vor allem für die Parfüm-, Spirituosen- und Zigarettenindustrie entwickelt. Zum einen sind die Flughäfen ideale Schau­fen­ster zur Warenpräsentation und zum anderen ist die Marge für den Hersteller höher als bei vergleichbarer Inlandsdistribution.
Der Verkauf von zollfreien Waren und anderen Artikeln ist aber auch für die Flughäfen zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden. Über die Hälfte des Gewinns erzielt z.B. der Flug­hafen Frankfurt/Main aus der Vermietung von Ladenflächen. Das Geschäft auf den Flughäfen ist allerdings auch sehr abhängig von Konzessionen. Hier kann es schnell zu einem Wechsel der Ladenbetreiber kommen. Auch das Wachstumspotential ist sehr beschränkt.
Ähnlich wichtig ist der Verkauf über zollfreie Zonen, wie z.B. Helgoland oder Samnaun, wo schon längst nicht mehr nur Alkohol und Zigaretten, sondern auch Bekleidung, Accessoires oder Elektronikartikel feilgeboten werden. Seit einigen Jahren gewinnt auch die Erstattung der Mehrwertsteuer an Bedeutung, was daran zu erkennen ist, dass inzwischen mehrere Ser­vice­firmen dazu ihre Hilfe anbieten.
Im Jahre 1999 wurde der zollfreie Verkauf bei Flügen und Seereisen innerhalb der EU ab­ge­schafft. Seitdem bieten die Ladenbetreiber ihre Produkte zu nicht mehr ganz so günstigen Prei­sen unter dem Namen „Travel Value“ an. Wer auf einer Flug- oder Seereise die EU ver­lässt, kann aber immer noch zollfrei einkaufen.
Prinzipiell unterteilt sich das Duty Free Geschäft in die folgenden Vertriebskanäle:

  • Duty Free & Travel Value: Klassische Duty Free Shops auf den Flughäfen,
  • Airlines & Caterer: Verkauf an Bord von Flugzeugen,
  • Zollfreie Zonen: Verkauf von zollfreier Ware z.B. in Livigno, Samnaun oder auf Helgoland,
  • Fähren & Kreuzfahrer: Belieferung von Fähren und Shops auf Kreuzfahrtschiffen,
  • Schiffsausrüster: Belieferung von gewerblichen und privaten Schiffen,
  • Diplomatenhändler: Versorgung von Botschaften und Auslandsbaustellen,
  • Militär: Versorgung des Militärs mit Marketender- und anderen Waren.

Für den privaten Einkäufer sind vor allem der zollfreie Einkauf auf Flughäfen und Schiffen, in zollfreien Zonen und die Erstattung der Mehrwertsteuer interessant. Aber selbst innerhalb der EU gibt es Waren, die in den Mitgliedsländern unterschiedlich besteuert werden, sodass ein Besuch in einem solchen Land problemlos mit einem Einkaufsbummel verknüpft werden kann.
Der Preisersparnis eines Duty Free Einkaufes gegenüber dem in einem normalen Supermarkt kann erheblich sein. Als Beispiel seien hier die (ungefähren) Preise für einen Liter Tanqueray London Dry Gin im Sommer 2012 aufgeführt (ohne Gewähr):

  • Real Supermarkt, 0,7L. € 18,99, Grundpreis pro Liter € 27,13
  • Ebay, günstigstes Angebot (inkl. Porto € 4,90) € 25,80
  • P&O Ferries Bordladen, “2 for £34“, pro L. ca. € 21,80
  • Travel Value Laden am Flughafen FRA € 19,90
  • Zollfreizone Livigno, ab € 8,40

Ein weiteres Argument für den Einkauf in Duty Free Läden, zollfreien Zonen oder anderen Einkaufsparadiesen ist, neben einem günstigeren Preis, das größere Warenangebot. Selbst wenn die Preisersparnis eher gering sein sollte, bekommt man ein Markenprodukt welches im normalen Einzelhandel vielleicht gar nicht erhältlich ist. Das gilt z.B. für zahlreiche Whisky-Sorten, aber auch für diverse Schokoladenmarken, die - niemand weiß genau warum – nur in Duty Free und Travel Value Geschäften angeboten werden und ansonsten bestenfalls noch im In­ternet bestellbar sind. Auch sind die Öffnungszeiten dieser Shoppingparadiese sehr kun­den­freund­lich gestaltet.
Be­vor Sie „duty free“ einkaufen, recherchie­ren Sie den „normalen" Preis für die Artikel, die Sie gern kaufen möchten. Abgesehen von Alkohol, Parfüm, Zigaretten und Benzin können zoll­­freie Ar­ti­kel unter Umständen weniger vorteilhaft sein als beispielsweise Sonderaktionen großer Elek­tronikmärkte.

Zollfreimengen

Beim zoll- und steuerfreien Einkauf ist die zulässige Freimenge für die Einfuhr in das Ziel­land zu beachten. Bei der Einreise aus Nicht-EU-Ländern können folgende Artikel von Per­so­nen über 17 Jahren zollfrei in die EU eingeführt werden (Stand 2011):

  • 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250g Tabak,
  • 1 Liter Spirituosen mit einem Alko­hol­ge­halt von über 22 Prozent oder 2 Liter Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von höchstens 22 Prozent oder Schaumwein,
  • 4 Liter Tafelwein,
  • 16 Liter Bier,
  • Kraftstoff: Tankinhalt plus 10 Liter im Kanister,
  • Geschenke/sonstige Waren bis zu einem Gesamtwert von 430 Euro (Flug- und Seereisen) bzw. 300 Euro (Reisen mit der Bahn/dem Auto),
  • Kinder unter 15 Jahren generell 150 Euro.

Nicht abgabenfrei bei der Einreise in die EU ist eine unteil­ba­re Ware, deren Wert 430 Euro oder 300 Eu­ro übersteigt; diese muss komplett verzollt werden. Der Wert der ge­son­dert ge­re­gel­ten Wa­ren wird nicht in den 430/300 Euro Wa­ren­wert eingerechnet.

Bei der Einfuhr von Kaffee aus einem Nicht-EU-Land in die BRD gilt eine Freimenge von 500g pro Person, bei EU-Ländern 10kg. Die Kaffeesteuer beträgt für Röstkaffee 2,19 Euro je Kilogramm und für volllöslichen Kaffee 4,78 Euro je Kilogramm. Dazu kommen 7% Mehr­wert­steuer.
Schaumwein über 6 Volumenprozent wird in der BRD mit 1,02 Euro je 0,75 Liter besteuert, bei weniger als 6% beträgt der Steuersatz 0,38 Euro je 0,75 Liter. Besteuert werden auch Weine aus Trauben und anderen Früchten, sowie Wermut. Dazu kommen 19% Mehr­wert­steu­er. In Österreich beträgt die Schaum­weinsteuer € 0.75 pro Liter (wird aber Mitte 2020 abgeschafft). Aus EU-Ländern dürfen max. 60 Liter für den Eigenbedarf eingeführt werden, bei Nicht-EU-Ländern gelten die üblichen Freimengen.
In der BRD besteht seit 2004 eine Sondersteuer in Höhe von etwa € 0.85 pro Flasche à 0.275 Liter auf sogenannte Alkopops, Mischgetränke aus gebrannten Spirituosen und alkoholfreien Zutaten. Bekannte Marken sind Smirnoff Ice oder Bacardi Breezer. Eine ähnliche Steuer exi­stiert in der Schweiz; ihre Höhe liegt bei etwa SFr. 1.80 pro Flasche und hat dazu geführt, dass Alkopops aus den Verkaufsregalen weitgehend verschwunden sind. Bei der Einfuhr aus dem Ausland gelten die für Al­ko­hol üblichen Freimengen.
Die Biersteuer liegt in der BRD bei etwa 10 Cent pro Liter Bier, in Österreich bei etwa 25 Cent/Liter und in der Schweiz je nach Stärke bei SFr. 0,17, 0,25 oder 0,34 pro Liter Bier.

Wenn Sie aus dem Ausland in das schwei­ze­ri­sche Zollgebiet einreisen, gelten seit 1. Juli 2014 folgende Freimengen für Personen über 17 Jahren:
  • 250 Zigaretten oder 250 Zigarren oder 250g Tabak,
  • 1 Liter Spirituosen mit einem Alko­hol­ge­halt von über 18 Prozent und 5 Liter Spi­ri­tuosen mit einem Alkoholgehalt von höchstens 18 Prozent,
  • 1kg Fleisch (ausgenommen Wild),
  • 5 Liter/kg Öle, Fette, Margarine,
  • 1kg Butter oder Rahm.

Alle Waren sind bis zum Wert von SFr. 300,- ab­ga­ben­frei. Liegt der Wert aller Waren über SFr. 300,-, dann sind alle Waren abgaben­pflich­tig. Den aktuellen Stand erfragen sie bitte beim Zoll oder der Grenzwache. Das schweizerische Zollgebiet umfasst das Staatsgebiet der Schweiz ohne das Gemeindegebiet von Samnaun, aber zuzüglich dem Gebiet des Fürstentums Liechtenstein und der deutschen Gemeinde Büsingen. Die italienische Gemeinde Campione ge­hört de facto ebenfalls zum schweizerischen Zollgebiet.
Im übrigen sei bei dieser Gelegenheit auf ein grundsätzliches Missverständnis hingewiesen: Innerhalb des sog. Schengen-Raumes, dem inzwischen an die 25 Staaten beigetreten sind, sind zwar die Passkontrollen an der Grenze abgeschafft worden, nicht jedoch die Zoll­kon­trollen. Daraus folgt, dass der Reisende an der Grenze zwar nicht notwendigerweise seinen Ausweis vorzeigen muss, aber Gepäckkontrollen sind jederzeit möglich und oft auch üblich.

Duty Free auf Schiffen und an Flughäfen

Auf den meisten europäischen Flughäfen und den meisten internationalen Fähren finden sich Einkaufs­mög­lich­kei­ten für den Reisen­den. Eigentlich ist der zollfreie Einkauf – wie bereits erwähnt - in­ner­halb der EU abgeschafft, jedoch gibt es in den einschlägigen Läden dafür jetzt Son­der­an­gebote für Reisende. Etwaige Preis­ab­schläge werden vom Händler getragen, daher nennen sich die Läden oft auch nicht mehr „duty free“, sondern „travel value“ und gelegent­lich kann man in ihnen sogar Miles&More-Punkte sammeln. Beim Einkauf auf Flughäfen oder Fähren ist ein sorgfältiger Preisvergleich ratsam. Häufig liegen die Son­der­an­gebote im Binnenland unter den Preisen der Travel Value Shops. Lediglich bei Parfüm kann sich der Ein­kauf am Flughafen noch lohnen, weil durch die hohen Umsätze und die geringen Distribu­tions­kosten eine niedrigere Kostenstruktur als im Inland entsteht und der Händler dadurch niedrigere Preise anbieten kann.
Auf Flügen und Schiffsreisen zu Zielen außer­halb der EU ist es immer noch mög­lich „echte“ Duty Free Ware zu erwerben, teil­wei­se auch an Bord der Flugzeuge; er­kun­di­gen sie sich bei der Flug­gesellschaft. Das gilt vor allem für Flüge in die Schweiz, nach Nor­wegen, in den Mit­tel­­meerraum (Nord­afri­ka, Naher Osten, Türkei) oder nach Übersee, so­wie Schiffsreisen vor allem auf den Routen von Dänemark, Schweden (Strømstad (S)– Sandefjord (N); über den Os­lofjord) oder der BRD nach Norwegen und von südlichen EU-Län­dern nach Nord­afrika, sowie von Zypern in den Nahen Osten. Auf Mittel­meer- oder Nordmeer­­kreuz­fahr­ten ist der zollfreie Ein­kauf an Bord der Schiffe außerhalb der 3 Mei­len Zone fast im­mer ge­stat­tet. Zu­dem gibt es in den meisten Häfen Duty Free Shops.
Flugreisende aus dem Ausland, die in Zürich oder Genf an­kom­men, können auf den dortigen Flug­­hä­fen ebenfalls Duty Free ein­­kau­fen, ebenso wie abreisende Passagiere. In der Ge­päck­aus­gabehalle befinden sich neuerdings Duty Free Stores. Beachten Sie bei der Einfuhr von Duty Free und anderen Waren die geltenden Zollfreimengen und Wertfreigrenzen (sämtliche bei der Einreise mitgeführten Waren sind hierbei maßgebend). Der Bord­kartenabschnitt der Flug­reise muss an der Kasse vorgewiesen werden. Ähn­li­che Ange­bo­te wie in der Schweiz gibt es auch in an­de­ren Län­dern, z.B. in Norwegen, Island oder der Türkei.

Duty Free auf dem eigenen Boot

Auch auf dem eigenen Boot kann man zollfrei Waren konsumieren. Das geht folgen­der­maßen: Für Yachten eines EU-Mitgliedslandes mit Liegeplatz im EU-Zollgebiet ist für das zollfreie Einkaufen ein sog. Anschreibebuch nötig. Man bekommt es bei dem Zollamt, wel­ches für den Liegeplatz des Bootes zuständig ist. In das Anschreibebuch trägt der Skipper zu Be­ginn der Reise die geplante Route und Reisedauer ein, und der Schiffsausrüster schreibt die Menge der eingekauften Waren hinzu. Nach dem Einkauf holt man sofort den Zoll an Bord, zeigt das Anschreibebuch und die Ware und lässt das Buch abstempeln. Den Zollstander (3. Hilfsstander =eine bestimmte Flagge) setzt man, solange das Schiff noch in den Küsten­ge­wäs­sern unterwegs ist. Man muss das Küstengebiet unbedingt auf dem direkten Wege ver­las­sen und darf mit den zollfreien Waren an Bord keinen Hafen oder Ankerplatz mehr anlaufen. Ist das doch nötig, dann führt der Weg zunächst wieder zum Zoll! Wenn das Schiff dann ab­legt und die freie See ansteuert, sind die Waren zum Verzehr freigegeben. 72 Stunden muss eine Seereise mit zollfreien Waren an Bord mindestens dauern, damit man zum Einkauf über­haupt berechtigt ist. Führt die Reise in mindestens einen ausländischen Hafen außerhalb der EU, darf sie auch kürzer sein! Außerhalb des EU-Zollgebietes liegen in der Nordsee Hel­go­land und Norwegen, in der Ostsee Russland und die Ǻland-Inseln und im Mittelmeer die nord­afrikanischen und vorderasiatischen Küstengebiete. Zollfreie Güter dürfen nur auf offe­ner See verbraucht werden und müssen im Küstengebiet unbedingt verschlossen bleiben. Bei der Rückkehr in die EU wird im Küstengebiet wieder der Zollstander gesetzt, und das Schiff steu­ert ohne Umwege sofort die nächste Zollstation an. Dort gelten die gewohnten Frei­men­gen für die Einfuhr, der Rest muss verzollt werden. Hinweis: Eine Kaution in Höhe des Zolls auf das gesamte Zollgut verlangen die Zöllner in Dänemark und Schweden.

Zollfreie Zonen

In Europa gibt es immer noch einige, wenige Gebiete, in denen Zoll und Steuern niedriger sind als im restlichen Europa oder auch gar nicht erhoben werden. Lohnende Ein­käu­fe in den zoll­freien Zonen sind häufig Benzin, Spi­ri­tuosen, Kaffee, Ta­bak­waren, Parfüm, Uhren, Schmuck und an­de­re Luxusartikel. Die Er­spar­nis liegt etwa zwischen 15% und 25%. Das Wa­ren­angebot ist von diversen Faktoren abhängig, u.a. der geo­graphischen Lage. Die Orte in Kürze:
Ǻland-Inseln * Politisch zu Finnland gehörend, besitzen die schwedischsprachigen Insel­be­woh­­ner weitgehende Selbstverwaltungsrechte und eine Zollgrenze zur sie umgebenden EU, wodurch der zollfreie Einkauf möglich ist. Fährschiffe zwischen Schweden und Finnland legen häufig einen Zwischenstopp in Mariehamn ein, um den zollfreien Einkauf an Bord zu ermöglichen. Die Preise sind eigentlich nur für Skandinavier günstig.
Andorra * Das Fürstentum in den Pyrenäen mit gleich zwei Staatsoberhäuptern erhebt auf seine Waren lediglich 4.5% Mehrwertsteuer. Wintersportler besuchen gerne das Land und seine Duty Free Shops. Vor allem Benzin und Diesel sind hier unschlagbar preiswert.
Gibraltar * Politisch zu Großbritannien gehörig, ist der Felsen an der Südspitze Spaniens kein Teil des EU-Zollgebietes und erhebt derzeit keine Mehrwertsteuer. Tanken lohnt sich aller­dings nicht mehr. Wer mit dem Auto kommt, sollte dieses vor der Grenze auf dem Parkplatz abstellen (ev. kostenpflichtig; www.visitgibraltar.gi).
Helgoland * Deutschlands einzige Hochseeinsel gehört nicht zum Zollgebiet der EU und er­mög­licht somit den zoll- und steuerfreien Einkauf. Allerdings sollte man nicht die Fahrtkosten für die Schiffspassage vergessen, die mit etwa € 40 pro Person ordentlich ins Gewicht fallen. Damit sich ein Einkaufstripp lohnt, müsste man seine Freimengen bis zum Äußersten aus­nutzen. Die meisten Händler nehmen Vorbestellungen via Internet an und der Kunde braucht dann die Ware nur noch abzuholen (www.zollfrei.info). Sportbootkapitäne und Sportflieger kommen gerne zum Tanken, denn auch Treibstoff ist hier günstig.
Livigno * Im Winter ist das Tal von Livigno oft nur über einen gebührenpflichtigen Tunnel von der Schweiz aus zu erreichen; erst seit ein paar Jahren wird der Passo di Foscagno im Winter geräumt. Im Sommer gibt es auch eine Straße zum Berninapass. Beliebt ist der Ort vor allem bei Wintersportlern und natürlich bei Schnäppchenjägern. Eine Mehrwertsteuer wird nicht erhoben, lediglich eine geringfügige Gemeindesteuer. Vor allem Benzin und Diesel sind preislich nicht zu unterbieten (Info unter www.prezzibenzina.it), aber auch Spirituosen und alle anderen Waren.
Russische Grenze zu Estland, Finnland und Norwegen * An den russisch-finnischen Grenzübergängen Brusnichnoye und Torfyanovka, am russisch-norwegischen Grenzübergang Murmansk und am russisch-estnischen Grenzübergang Ivangorod existieren Duty Free Läden mit dem üblichen Warenangebot. Leider sind sie nur für Reisende mit Russland-Visum zugänglich.
Rumänien * An allen größeren Grenzübergängen zu Moldawien gibt es Duty Free Läden.
Samnaun * Lohnende Einkäufe in dem beliebten Wintersportort sind Zigarren, hochwertige Spirituosen, Kosmetik, Schmuck, Lebensmittel und Parfüm, allerdings wird die schwei­ze­ri­sche Mehrwertsteuer in Höhe von 8% (ermäßigt 3,6% und 2,5% auf Lebensmittel) erhoben. Tan­ken lohnt sich aber auf jeden Fall. Tipp: Bei Einkäufen ab SFr. 300,- kann die Mehr­wert­steu­er erstattet werden.
Es soll sogar Schnäppchenjäger geben, die ihr Urlaubsquartier nördlich der Samnauner Berge in Ischgl im österreichischen Paznauntal aufschlagen und von dort einmal täglich mit den Luft­seilbahnen nach Samnaun zum Einkaufen fahren. Mit der Silvrettacard zum Preis von € 50,50 (Stand 2012) ist die Benutzung der Seilbahnen Ischgl – Viderjoch – Samnaun fünf Tage lang kostenfrei. Die Fahrtdauer liegt bei etwas über einer halben Stunde. Praktischerweise gibt es schon an der Seilbahnstation Einkaufsläden. Unter täglicher Ausnutzung der erlaubten Freimengen lässt sich solcherart bei einen einwöchigen Skiurlaub der eigene Spirituosen- und Tabakwarenvorrat erheblich aufstocken.
San Marino * Die älteste bestehende Republik der Welt auf dem Monte Titano erhebt kaum Steuern. Günstig ist u.a. Schmuck, es gibt zahlreiche Juweliergeschäfte. Viele Gäste kommen als Tagesausflügler aus dem nahen Rimini. Neben Zollfreiwaren werden auch im Lande gefertigte Handwerksprodukte angeboten. Tanken ist leider nur ein klein wenig preisgünstiger als in Italien (Info unter www.prezzibenzina.it).
Türkei * An den Grenzübergängen der Europastraßen E80 und E87 nach Bulgarien und der E84 nach Griechenland findet man Duty Free Einkaufsmöglichkeiten. 
Ukraine * An den Grenzübergängen Barabás, Beregsurány und Záhony (E573) nach Ungarn und am Grenzübergang der E50 in die Slowakei bei Uschgorod gibt es Duty Free Läden.
Kanarische Inseln * Auf der bei Urlaubern sehr beliebten Inselgruppe vor der afrikanischen Küste wird anstelle der üblichen spanischen Mehrwertsteuer eine Inselsteuer auf Waren und Dienstleistungen von lediglich 5% erhoben. Auf den internationalen Flughäfen gibt es über­dies Duty Free Läden. Die Inseln sind zwar spanisches Staatsgebiet, gehören aber nicht zum Zollgebiet der EU. Es gelten also die Freimengen wie für Reisende aus Nicht-EU-Ländern.
Weniger bedeutend sind diverse außereuropäische Gegenden, die nur politisch zur EU ge­hören, nicht aber zolltechnisch, z.B. die spanischen Enklaven in Nordafrika Ceuta und Melilla und einige französische Überseedepartements. Die Kanaren, Livigno und Hel­go­land sind so­ge­nann­te steuerliche EU-Sonder­gebiete. Es gelten Ein­fuhr­be­stim­mun­gen in die EU als wenn man von einem Nicht-EU-Land kommt, d.h. alles was man dort kauft, muss verzollt werden, wo­bei die üblichen Frei­men­gen gelten.
Wenn Sie nach Livigno, Samnaun oder And­or­ra mit dem Auto fahren, sehen Sie zu, dass der Tank bei der Ankunft fast leer ist - Benzin und Diesel sind dort unschlagbar günstig. Gleiches gilt, wenn sie mit einem Sportboot oder Kleinflugzeug z.B. nach Helgoland oder auf die Kanarischen Inseln reisen.

Erstattung der Mehrwertsteuer

Wenn Sie in einem Land außerhalb der EU ein­kaufen, in welchem sie keinen Wohnsitz ha­ben, dann können sie sich die Mehr­wert­steuer und eventuelle, andere Ver­brauchs­steuern er­stat­ten lassen. Umgekehrt können sie in der EU steuerfrei einkaufen, wenn sie ihren Wohnsitz außerhalb derselben haben, z.B. in der Schweiz.
Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Kau­­fen Sie den gewünschten Gegenstand und fra­gen sie beim Bezahlen nach einem Rückerstattungsformular für die Mehr­wert­steu­er etc. (engl. „tax free form“). Meistens gilt eine Mindestgrenze, ab der die Erstattung der Mehr­wert­steu­er mög­lich ist; z.B. liegt sie in der Schweiz bei SFr. 300, in Deutschland bei € 30 und in Öster­reich bei € 75,01. Lassen sie das For­mular bei der Ausreise vom Zoll ab­stem­­peln. Reichen sie das abgestempelte For­mu­lar bei einem Ser­vice­partner von Glo­bal Blue oder Premier Tax ­Free ein. Dort er­hal­ten sie die Erstat­tung der Mehr­wert­steuer in bar, auf ihr Kon­to oder als Kredit­kar­ten­gut­schrift, abzüglich einer Service­gebühr.
In Deutschland sind es vor allem russische und chinesische Tou­ri­sten, die die Kassen klingeln lassen, auf Platz drei liegen die Schweizer. Beliebteste Ein­kaufs­stadt ist München, am meisten nach­ge­frag­te Artikel sind Mode und Bekleidung. Das bekannteste System zur Steuer­rück­er­stat­tung wird von Global Blue betrieben. Im Internet ist dazu zu lesen: „Global Blue ist ein Finanz­dienst­lei­ster, der Transaktionen zwischen Einzel­händ­lern und ihren internationalen Kunden erleichtert und Vorteile für alle Beteiligten bietet. Als Erfinder des Tax Free Shopping-Prinzips vor 30 Jahren und als weltweit größter Mehrwertsteuer-Rückerstatter ist das Unternehmen unter seinem alten Namen Global Refund und mit dem blau-weißen Tax­­free Logo Händlern und Reisenden glei­cher­maßen bekannt. Da­rü­ber bietet Global Blue heute eine Auswahl weiterer moderner Ser­vices an. Auch diese helfen inter­na­tio­na­len Reisenden dabei, smart einzukaufen – und den Händlern, ihren Absatz bei dieser Ziel­gruppe zu steigern und von einem lu­kra­ti­ven Markt zu profitieren. Global Blue arbeitet mit mehr als 270.000 der weltweit renommiertesten Händler, Shopping Marken und Hotels in über 40 Ländern zusammen und regelt täglich Transaktionen mit etwa 38.000 Reisenden. Erklärtes Ziel des Un­ter­neh­mens ist es, zum festen Orien­tie­rungs­punkt und Impulsgeber für das internationale Shopping zu werden. Der Hauptsitz von Global Blue befindet sich in Nyon, Schweiz. Mehr Informationen zu Global Blue stehen unter www.global-blue.com zur Ver­fügung.“ Selbst der bekannte Discounter Aldi hat für seine Kunden aus der Schweiz zu­sam­men mit Global Blue eine Kundenkarte zwecks Erstattung der deutschen Mehrwert­steuer ein­geführt.
Ein weiterer Dienstleister – es gibt auch noch andere – ist die irische Fir­ma Premier Tax Free (www.premiertaxfree.com) mit Filialen über­all in Europa und einigen überseeischen Ländern. Die Firma offe­riert auch spezielle Services für VIPs, u.a. persönliche Betreuung, Limou­si­nen­ser­vice, Ge­päck­träger, sowie eine Kundenzeitschrift und eine Smartphone-App.

Mehrwertsteuererstattung innerhalb der EU für Firmen

Alle Firmen, die keine steuerpflichtigen Um­sätze in den jeweiligen EU-Ländern erzielen, kön­nen sich dort die Mehrwertsteuer erstat­ten lassen, z.B. wenn sie Trans­port­un­ter­neh­men sind oder an Messen teilgenommen ha­ben. Einzelheiten erfahren sie bei ihrem Fi­nanz­amt oder unter http://www.tva-vat-europe.com.

Einkaufen in der EU

Wenn sie ihren Wohnsitz außerhalb der EU haben, also z.B. in der Schweiz, dann können sie die in der EU bezahlte Warenumsatzsteuer erstatten lassen. Die Erstattungsgrenze liegt in der BRD bei € 30,-, in Österreich bei € 75,01, in Frankreich bei € 175,01 und in Italien bei € 155, . In der Schweiz finden sich Servicepartner für die Erstattung in praktisch allen Grenz­bahn­­höfen (SBB Change), sowie an großen Bahnhöfen im Landesinneren und an Flughäfen. Global Blue hat in Zusammenarbeit mit Aldi Süd sogar eine Kundenkarte für Schweizer he­raus­­gebracht, mit der die Erstattung der deutschen Mehrwertsteuer weitgehend automatisiert wird.
Aufgrund besonderer Abkommen der skandinavischen Länder können Norweger die in Däne­mark, Schweden oder Finnland bezahlte Umsatzsteuer nicht erstatten lassen, müssen also zum mehr­wertsteuerfreien Einkaufen mindestens nach Deutschland, Großbritannien (ab £ 30) oder auf die Ǻland-Inseln fahren. In Norwegen gibt es neben einem Serviceschalter am Osloer Flug­­hafen auch in der Stadt Oslo und anderen Orten diverse Servicepunkte an denen die EU-Wa­­ren­umsatzsteuer erstattet werden kann. Z.B. die Forex Bank unterhält solche u.a. am Bahn­­hof, außerdem in Bergen und in Svinesund an der Grenze zu Schweden. Nebenbei be­merkt gibt es für Bürger skandinavischer Staaten die Möglichkeit in den Grenzmärkten Nord­fries­lands pfandfrei Getränke zu erwerben, wenn diese offiziell aus Deutschland aus­geführt werden.
Darüber hinaus unterhalten die Firmen Global Blue und Premier Tax Free an vielen großen Flug­häfen eigene Büros oder Partneragenturen, an welchen die Mehrwertsteuer bei der Aus­reise aus der EU erstattet werden kann. Ansonsten schicken sie das Formular per Einschreiben an die von ihrem Servicepartner angegebene Adresse.

Einkaufen in der Schweiz

In der eidgenössischen Republik und im Für­sten­tum Liechtenstein liegt die Waren­um­satz­­­steuer derzeit bei 8% (Lebensmittel 2,5%), und damit wesent­lich unter den Sätzen in Deutsch­land (19%) und Österreich (20%). Dazu gibt es Waren, die dort geringer be­steuert werden, als in Deutschland, z.B. Kaffee, Schaumwein oder Elektronikartikel. Trotz des hohen Fran­ken­kur­ses kann ein Einkauf dieser Güter preiswerter sein. Außerdem kann die eid­ge­nös­­sische Wa­­ren­umsatzsteuer bei ei­nem Warenwert von mehr als SFr. 300 bei der Ausfuhr er­stat­tet wer­­den. Sie benötigen dazu zuerst den Zollstempel des schweizerischen Zolls, bevor sie das For­mular einreichen können. Am Flughafen Zürich existiert eine Servicestelle hinter der Zoll­ab­fertigung („Airside“), ansonsten gibt es diverse Servicepartner nahe der Grenze. Wenn sie nach Deutschland ausreisen, können sie u.a. die Filialen der Reisebank im Rhein­center und an der A5 in Weil am Rhein oder die Filiale im Bahnhof Konstanz ansteuern. In Öster­reich geht die Erstattung u.a. über C&A in Dornbirn, Feldkirch und Landeck, Interspar in Dornbirn, den ÖAMTC in Feldkirch-Tisis und Hohenems und Schenker & Co. in Pfunds/Tirol. Alternativ kön­nen sie das gestempelte Formular auch per Post (Einschreiben) an einen Servicepartner in der Schweiz schicken. Übrigens spielt es keine Rolle in welches Nach­barland sie aus der Schweiz und Liechtenstein kommend ausreisen, da diese alle zur EU ge­hören. Duty Free Läden gibt es auf den Flughäfen Bern, Genf, Lugano und Zürich.

Einkaufen in Norwegen

Die Mehrwertsteuer/Warenumsatzsteuer liegt in Norwegen zwar bei 25% (ermäßigte Sätze: 11% und 7%), jedoch kann diese ab einem Einkaufswert von NOK 315,- (~ EUR 43,-/CHF 52,-; bei Lebensmitteln NOK 285,- ~ EUR 39,-/CHF 47,-) erstattet werden, sofern der Be­tref­fen­de keinen Wohnsitz in Norwegen, Dänemark, Finnland oder Schweden hat. Ver­lan­gen sie beim Händler das Rückerstattungsformular für die Mehr­wert­steu­er etc. (engl. „tax free form“, norw. skattefri skjema“). Dann benötigen sie eine Exportvalidierung der Servicefirma, wel­che die Erstattung vornimmt. Am Osloer Flughafen gibt es einen Service­schalter, an dem die For­malitäten abgewickelt werden können. Am Bahnhof bei „Visit Oslo“ können sie den Er­stat­tungsbetrag sofort erhalten, wenn sie für den betreffenden Tag eine Fahrkarte ins Aus­land vor­weisen können. Den Einkaufsbummel in Oslo kann man sehr gut mit einer Mini-Kreuz­fahrt ab Kiel kombinieren. Die Aufenthaltsdauer liegt bei etwas über drei Stunden und die Steu­ererstattung erfolgt üblicherweise an Bord der Fähre. Letzteres gilt auch, wenn sie auf einer anderen Fährroute ausreisen, z.B. nach Dänemark. Ansonsten liegt der dem Fähranleger nächste Serviceschalter von Forex in der Filiale am Fridtjof Nansens Plass 6. Nebenbei be­merkt kann man auch auf dem Schiff zollfrei einkaufen (ist aber recht teuer).

Einkaufen in Island

Für Waren mit einem Wert über ISK 4000,- (~ EUR 26,-/CHF 30,50) kann man sich bei der Aus­reise die Mehrwertsteuer in Höhe von etwa 15% rückerstatten lassen. Fragen sie beim Kauf nach einem Tax Free Scheck und lassen sie die Waren ungeöffnet und original verpackt. Am Flughafen und im Hafen gibt es ein Tax Free Refund Büro, wo man die Mehrwertsteuer gegen Vorlage der Produkte und des Schecks zurück erhält, allerdings sind die Warte­schlan­gen dort recht lang. Planen sie also etwas Zeit dafür ein. Und lassen sie sich den Rück­erstat­tungs­betrag unbedingt sofort und in bar auszahlen oder nutzen sie die Dienste eines Rück­er­stat­­tungsagenten, wie z.B. Premier Tax Free.
Zur Einreise nach Island genügt für deutsche Staatsbürger ein Personalausweis, alle anderen be­nötigen einen Reisepass. Da Island zum sog. Schengen-Raum gehört, gibt es nur Pass­kon­trol­­len wenn man von außerhalb des Schengen-Raumes kommt. Die Einfuhr von Fleisch­pro­duk­ten unterliegt gewissen Beschränkungen; umgekehrt sollte man kein Walfleisch aus Island mit­bringen, welches in Mitteleuropa unter den Artenschutz fällt. Auf dem interna­tio­na­len Flughafen Keflavik besteht die Möglichkeit zum zollfreien Einkauf (siehe www.dutyfree.is).

Einkaufen in der Türkei

In der Türkei beträgt der Steuersatz 18% und der Minimalbetrag für die Erstattung TRY 118,- (~ EUR 51,-/CHF 61,-; bei Bekleidung TRY 108,-). Servicepartner für die Steuererstattung gibt es an den Flughäfen und den Zentren der Großstädte, meist auch in den einschlägigen Tou­ristenorten, wie z.B. Antalya (Tipp: Shemall Shoppıng Mall). Erstattungsberechtigt sind alle Personen mit Wohnsitz außerhalb der Türkei, auch wenn sie türkische Staatsbürger sind. Erkundigen sie sich bei dem ausgewählten Servicepartner wo sie das vom Zoll abgestempelte For­mular bei oder nach der Ausreise einreichen können. Auf den internationalen Flughäfen gibt es überdies die üblichen Duty Free Shops für Auslandsreisende.
Von Griechenland aus gibt es diverse Fährverbindungen zur türkischen Küste. Ab Rhodos exi­stiert eine Fährlinie nach Marmaris, die Fahrzeit liegt bei etwa zwei Stunden. Der Kata­ma­ran schafft die Strecke in der halben Zeit; Platzreservierungen für alle Schiffe müssen 24 Stun­den vorher erfolgen. Ab Samos gibt es im Sommer zwei Verbindungen täglich nach Ku­şa­dasi (Servicepartner für Erstattungen direkt im Hafen). Von der griechischen Insel Chios aus existiert eine Fährverbindung ins türkische Çeşme, von dort sind es ca. 80 km bis Izmir (Tipp: Forum Bornova Shopping Mall mit Servicestelle für die Steuererstattung in Izmir). Die Fähr­reederei offeriert auch Ausflugsfahrten von Chios an die türkische Küste. Leider bieten die Fähren selbst keine Einkaufsmöglichkeiten.
Für die Einreise deutscher Staatsbürger in die Türkei genügt ein Personalausweis. Schweizer, Österreicher und Liechtensteiner benötigen einen Reisepass, Österreicher außerdem ein Vi­sum, welches aber auch an der Grenze erworben werden kann.

Einkaufen in Marokko

Das Land an der Straße von Gibraltar liegt in unmittelbarer Nähe der drei steuerfreien Enkla­ven Gibraltar, Ceuta und Melilla, sodass nur ein Teil des Einkaufstourismus seinen Weg nach Ma­rokko findet. Unglücklicherweise benötigt man zur Einreise nach Marokko auch noch einen Reisepass, während für die genannten Enklaven ein Personalausweis ausreicht. Die mei­sten Fährschiffe zwischen Südspanien und Marokko haben einen Duty Free Laden an Bord; man kann jedoch auch einen kleinen Umweg über eine der Enklaven einschieben.
In Marokko gilt im Prinzip das übliche Verfahren der Steuererstattung für Personen mit Wohn­­sitz außerhalb des Landes. Die Mehrwertsteuer/Warenumsatzsteuer liegt bei 20%, der Minimalbetrag für eine Steuererstattung bei MAD 2000,- (~ EUR 181,-/CHF 218,-). Service­part­ner gibt es an Flug- und Seehäfen und in größeren Städten. Falls sie mit dem Flugzeug un­ter­wegs sind, können sie überdies die Duty Free Läden auf den Flughäfen aufsuchen.

Einkaufen in Ägypten

Das Land am Nil erfreut sich ungebrochener Beliebtheit bei Pauschaltouristen aus aller Welt, vor allem das Rote Meer mit seinem Badeort Hurghada und natürlich die Pyramiden. Deut­sche und italienische Staatsbürger auf Pauschaltour können mit dem Personalausweis ein­rei­sen, Österreicher, Liechtensteiner und Schweizer benötigen einen Reisepass. Alle brauchen je­doch ein Visum, welches für US$15 am Flughafen ausgestellt wird. Wer mit dem Per­so­nal­aus­weis reist, muss ein Foto von sich mitbringen, welches der Einreisekarte an­ge­hef­tet wird.
Die offizielle Mehrwertsteuer liegt bei 10%, ob sie immer korrekt erhoben wird, erschließt sich wohl nur dem Eingeweihten. Einen Servicepartner für die Erstattung der Mehrwertsteuer gibt es im Land nach derzeitigem Wissensstand nicht.
Im Inland kostet die Stange Zigaretten umgerechnet etwa € 15-17, im Duty Free auf den Flug­hä­­fen sollte es wohl billiger sein (www.egyptfreeshops.com/web). Der Duty Free Einkauf ist auch ankommenden Passagieren gestattet. Es gibt auch Alkohol, vor allem die bekannten in­ter­­nationalen Marken, da man sich jedoch in einem islamischen Land befindet, ist dies­be­züg­lich eine gewisse Diskretion angebracht. Denken Sie daran, dass die Ausfuhr von Koral­len und von Altertümern strengstens verboten ist. Noch ein Tipp: Wenn Sie eine öffentliche Toi­let­te aufsuchen, nehmen sie ihr eigenes Toilettenpapier mit.

Einkaufen in Tunesien

Vor allem die Insel Djerba ist bei Touristen sehr beliebt. Für die Einreise nach Tunesien ist ein Reisepass erforderlich; lediglich deutsche Staatsbürger die eine Pauschalreise gebucht ha­ben dürfen mit einem Personalausweis einreisen. Im Inland werden vor allem „gefälschte“ Zi­ga­retten angeboten, weshalb sich der Einkauf im Duty Free am Flughafen empfiehlt. Das gilt auch für andere Waren, insbesondere Spirituosen. Die Mitnahme von Altertümern ist streng ver­boten. Einen Servicepartner für die Erstattung der Mehrwertsteuer gibt es im Land nach der­zeitigem Wissensstand nicht. Die Ausfuhr der Landeswährung Dinar ist verboten, wes­halb auch im Duty Free Shop bei der Ausreise nur mit Fremdwährungen oder Kredit­karten bezahlt wer­den kann.

Balkanstaaten

Auf dem Balkan gibt es derzeit noch einige Staaten, die nicht zur EU gehören und in denen des­halb die Erstattung der Mehrwertsteuer möglich ist. Da diese Staaten jedoch in die EU stre­ben, wird der steuerfreie Einkauf dort bald der Vergangenheit angehören. Bis dahin funk­tio­niert er jedoch nach dem üblichen Verfahren.

Sonstige Einkaufsmöglichkeiten

Durch unterschiedliche Steuersätze in den einzelnen (EU-)Ländern kann sich auch der Ein­kauf in einem benachbarten (EU-)Land lohnen; allerdings nur, wenn man ohnehin vor Ort ist. Extra zum Einkaufen irgendwo hin zu fahren lohnt sich generell nicht. Im übrigen sollte man die Preise sorgfältig vergleichen. Suchen sie auch nach sog. Grenzmärkten; deren Angebot ist praktisch immer auf Einkäufer aus dem Nachbarland abgestimmt. Das funktioniert übrigens in beide Richtungen: Vor allem an der Grenze zu Dänemark (und im Seehafen Rostock) fin­det man auf deutscher Seite Märkte, deren Warenangebot sich an den Bedürfnissen der skan­di­navischen Kundschaft orientiert, während die Geschäfte jenseits der belgischen Grenze auf deutsche Kunden warten. Entlang der Grenze Tschechiens zur BRD und zu Österreich exi­stie­ren zahlreiche ehemalige Duty Free Shops, die nach dem EU-Beitritt Tschechiens zu Grenz­märk­ten umgewandelt wurden (Infos unter www.travel-free.cz).
Benzin und Diesel * wird in Luxemburg, Polen und Tschechien teilweise deutlich niedriger be­­steuert als in der Schweiz und der BRD. In Österreich und auf dem Balkan sind die Preise u.U. ebenfalls günstig. Tankstellen in Grenznähe zur BRD oder Schweiz sind im Regelfall et­was teurer als solche ein paar Kilo­me­ter weiter landeinwärts. Unverschämt teuer ist der Treib­stoff in Skandinavien, Groß­britan­nien, Italien und der Türkei. Im Internet gibt es diverse Info­seiten mit den aktuellen Benzinpreisen in Europa, u.a. benzinpreis.de und bei Wikipedia em­pfiehlt sich der Eintrag „Tanktourismus“.
Kaffee * ist wegen der Kaffeesteuer theoretisch überall preiswerter als in der BRD, in der Pra­­xis gilt das seltsamerweise aber nicht. Günstig ist Kaffee vor allem in den Grenz­märk­ten Bel­giens, Luxemburgs, der Niederlande und Tschechiens, sowie in Österreich (dort aber lei­der nur wenig Auswahl), und gelegent­lich auch in der Schweiz, in Frankreich und Spanien. In Dä­ne­mark ist der Kaffeepreis in etwa auf demselben Niveau wie in der BRD. Hochpreisig ist Kaf­fee in Norwegen, Finnland, Italien, Portugal und Großbritannien.
Zigaretten * sind in Süd- und Osteuropa meistens geringfügig billiger als in der BRD und der Schweiz. In Belgien und Lu­xem­burg ist der Preis pro Packung ca. 10 Cent niedriger als in der BRD und 70-80 Cent unter dem Preis in der Schweiz. In Skandinavien (außer Dänemark), Großbritannien, Irland und Frankreich liegen die Preise teilweise weit über dem deutschen und schweizerischen Niveau.
Schaumwein * kann außerhalb der BRD und Österreichs wegen der Schaumweinsteuer ge­ring­fügig billiger sein (außer vor allem in Großbritannien oder Skandinavien), besonders fran­zö­sischer Champagner mit mehr als 6 Volumenprozent. In einigen Supermärkten entlang der deutsch-belgischen Grenze ist die Auswahl zudem beachtlich.
Spirituosen * sind in Luxemburg etwas günstiger als in der BRD, vor allem in den Grenz­märk­­­ten, und in der Slowakei etwas günstiger als in Österreich. Extra hinfahren lohnt sich aber nicht. Alkopops gibt es günstiger in Belgien und diversen anderen Nachbarländern, außer Frankreich, Dänemark und der Schweiz.
Bier * ist in einigen EU-Ländern geringfügig günstiger, als in der BRD, z.B. in Belgien, den Nie­­derlanden und Rumänien. In die BRD dürfen aus EU-Ländern 110 Liter Bier für den Eigen­bedarf zollfrei eingeführt werden, aus Nicht-EU-Ländern 16 Liter.
Tee und Süßwaren * unterliegen in den meisten Ländern (außer Skandinavien) lediglich einer ermäßigten Mehr­wert- oder Umsatzsteuer von oft weit unter 10% (Schweiz 2,5%), sodass das Sparpotential eher gering ist. Hier kann man nur Geld sparen, wenn man dort einkauft, wo die Mehr­wert­steuer niedriger als im Heimatland ist oder man sich diese erstatten lassen kann. Oft erhält man in einem Land jedoch Sorten, die man Zuhause nicht bekommen kann, was einen Einkauf dann wieder interessant macht.
Milch und Fleisch * sind in der EU wesentlich günstiger, als in der Schweiz, Liechtenstein und in Norwegen. Bürger dieser Länder können sich in der EU überdies die Mehrwertsteuer, wie bereits beschrieben, erstatten lassen.

Zwei andere Argumente, die für einen Einkauf im benachbarten Ausland sprechen, sind die Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen und die Verfügbarkeit von pfandfreien Erfrischungs­getränken. Vor allem die Ladenöffnungszeiten werden im europäischen Ausland oft groß­zü­gi­ger gehandhabt, als in der BRD, wo an Sonn- und Feiertagen nur Zeitungen, einige Lebens­mit­tel und Blumen verkauft werden, bzw. nur Geschäfte an Tankstellen, Raststätten, Auto­hö­fen, Bahnhöfen oder Flughäfen geöffnet haben.
Dänemark * Nur geringfügige Beschränkungen; kleine Läden haben meist auch Sonntags ge­öff­net. Pfand 1-3 DKK.
Polen * Nur geringfügige Beschränkungen; meistens sind kleinere Läden auch Sonntags ge­öff­net. Es gibt auch pfandfreie Getränke.
Tschechien * Einige Geschäfte und Supermärkte haben auch Sonntags geöffnet. Es gibt auch pfand­freie Getränke. Infos unter www.travel-free.cz.
Österreich * Immer mehr Supermärkte haben Sonntags mindestens von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr geöffnet. Es gibt pfandfreie Getränke.
Schweiz * Kantonal verschieden und abhängig vom Arbeitsrecht, aber kleinere Geschäfte (Coop Pronto, Migrolino, Avec) haben fast immer auch Sonntags geöffnet. Es gibt pfand­freie Ge­tränke.
Frankreich * Nur kleinere Läden haben Sonntags geöffnet. Es gibt auch pfandfreie Getränke.
Luxemburg * Sonntags haben kleinere Läden oft am Vormittag geöffnet, vor allem in den Grenz­­­gebieten. Es gibt auch pfandfreie Getränke. Wolter's Discount Grenztankstelle in Was­ser­billig hat auch Sonntags durchgehend geöffnet und einkaufen kann man dort ebenfalls.
Belgien * Läden in Grenznähe haben oft auch Sonn- und Feiertags geöffnet, z.B. der Arden­ner Grenzmarkt bei Losheim oder der Mipri Grenzmarkt in Lichtenbusch. Es gibt auch pfand­freie Getränke.
Niederlande * Die Gemeinde kann die Sonntagsöffnung erlauben, z.B. in Venlo („Die 2 Brüder von Venlo“). Dosen und Flaschen unter 1 Liter (außer Bier) sind pfandfrei.

Für Österreich kommen die folgenden Nachbarländer hinzu:
Slowakei * Sonntags geöffnet, Pfandsystem nicht bekannt.
Ungarn * Sonntags meist 10-14 Uhr geöffnet, Pfandsystem nicht bekannt.
Slowenien * Einige Geschäfte haben Sonn- und Feiertags von 9-13 Uhr geöffnet. Pfand­sy­stem nicht bekannt.
Italien * nur Bäckereien haben Sonntags geöffnet. Es gibt auch pfandfreie Getränke.
Liechtenstein * Einige Geschäfte und Supermärkte haben auch Sonntags geöffnet, u.a. Mi­gros, Denner und Coop in Schaan. Es gibt pfand­­freie Getränke.

Die o.g. Ausführungen beschreiben die Situation vor allem aus Sicht eines Deutschen. Im fol­gen­den sei die Sichtweise der Schweizer, Liechtensteiner und Österreicher zusammen­fassend präsentiert.
Aus der Warte eines Schweizers oder Liechtensteiners gibt es die folgenden Möglichkeiten zum zoll- und steuerfreien Einkauf. Zunächst besteht die Möglichkeit bei Auslandsflugreisen auf den Flughäfen Bern, Genf, Lugano und Zürich im Duty Free einzukaufen, meist auch bei der Ankunft. Dann gibt es gleich zwei zollfreie Zonen, die unmittelbar an das schweizerische Zoll­gebiet grenzen: Samnaun und Livigno. Zu guter letzt besteht die Möglichkeit sich bei Ein­­käufen im EU-Ausland die Mehrwertsteuer erstatten zu lassen, was die schweizerische Fir­ma Global Blue mit ihrer Aldi-Kundenkarte zur Perfektion getrieben hat. Vor allem Fleisch und Milch sind bei den eidgenössischen Kunden sehr beliebt, bevorzugte Einkaufsziele sind der Schwarzwald, Konstanz und Vorarlberg, für die Romands auch die deren Sprach­ge­bieten be­­nachbarten Grenzorte, insbesondere Mailand. Im übrigen sind die Treibstoffpreise in Öster­reich günstiger, sodass sich ein kurzer Tanktrip nach Vorarlberg lohnen kann. Auch Zi­ga­ret­ten sind dort geringfügig preiswerter als in der Schweiz und deutlich preiswerter als in Liech­ten­stein. Einkaufen an Sonn- und Feier­ta­gen geht in den Nachbarländern der Schweiz im All­ge­meinen nicht, mit Ausnahme von Liech­tenstein, Livigno und dem Zollausschluss­gebiet Sam­naun, wo die Öffnungszeiten liberal gehandhabt werden.
Aus der Sicht eines Österreichers, stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Österreicher kön­nen auf Flug- oder Seereisen nur zollfrei einkaufen, wenn sie dabei die EU verlassen. Das ge­schieht u.a. bei Flügen nach Übersee, Osteuropa, Asien oder in den Mittelmeerraum. Wer von Wien nach Vorarlberg mit dem Flugzeug reist und dabei den Flughafen St. Gallen-Alten­rhein wählt (es gibt werktäglich mehrere Flüge und einen Buszubringer nach Bregenz und Dorn­­­birn), der zwar nahe der österreichischen Grenze aber auf schweizerischen Territorium liegt, kann in Wien in den üblichen Travel Value Läden einkaufen (Freimengen beachten), die aber nicht wirklich eine Preisersparnis bieten. Lediglich bei Tabakwaren kann sich der Ein­kauf noch lohnen, erhalten Passagiere ins Nicht-EU-Ausland doch einen Rabatt von bis zu 20% (auf jeden Fall sollte man im Wiener Travel Value Laden danach fragen). Beim Einkauf in einem Nicht-EU-Land, wie z.B. der Schweiz, können sich Österreicher die dort bezahlte Mehr­wertsteuer nach dem bekannten Verfahren erstatten lassen. An der Grenze zu Tirol be­fin­­det sich die zollfreie Zone Samnaun; Livigno liegt etwas weiter weg. Dort sind Benzin und Die­sel deutlich günstiger als in Österreich, ansonsten ist Benzin in Ungarn und Diesel in Tsche­­chien ein klein wenig preiswerter. Aufgrund der hohen Mehr­wert­steuer in Österreich könn­te sich eventuell der Einkauf von Lebensmitteln und Ver­brauchs­­gütern in Deutschland, Slowenien, Italien oder der Schweiz lohnen, aber das muss individuell entschieden werden. Tabakwaren sind in der Slowakei, Tschechien und Slowenien etwa 30% billiger, in Un­garn liegt die Ersparnis bei ca. 20%. Von Wien nach Bratislawa sind es etwa 65 km; eine ideale Ent­fernung für einen Sonn­tags­ausflug. Der Einkauf an Sonn- und Feiertagen ist in den fol­gen­den Nach­bar­ländern mög­lich: Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Liechtenstein und in einigen Gegenden der Schweiz (u.a. Samnaun).

Was man auf Fähren innerhalb der EU noch einkaufen kann

Auf den meisten innereuropäischen, internationalen Fähren finden sich Einkaufs­mög­lich­kei­ten mit Son­der­an­geboten für Reisen­de. Deren Kauf lohnt sich jedoch nur selten. Spirituosen und Tabakwaren sollte man auf innerhalb der EU ver­kehrenden Fähren am besten gar nicht mehr einkau­­fen. Praktisch immer ist der Kauf an Land günstiger.
Oft werden auf Fähr­schiffen nach Skandinavien alkoholfreie, pfandfreie Erfrischungsgetränke (manchmal auch pfandfreies Bier) an­geboten. Hier sollte man zugreifen, wenn man auf „Pfand­­freiheit“ Wert legt, was vor allem im Urlaub sehr prak­tisch ist, weil man die leeren Be­häl­ter nicht wieder nach Hause schleppen muss. Das gilt besonders, wenn man nach Skan­di­na­vien unterwegs ist, denn dort gibt es fast nur Getränke mit Pfand, sodass die Fähre meist die einzige Chance auf den Erwerb pfandfreier Getränke bietet.
Süßwaren sind ebenfalls im An­ge­bot und auch bei diesen könnte man einen Kauf in Erwä­gung ziehen. Gele­gent­­lich erhält man exklusive Mar­ken, Packungen in Sondergrößen oder aus­gefallene Ge­schmacks­­­rich­tungen, die an Land schwer zu beschaf­fen sind.

Was man an EU-Flughäfen noch einkaufen kann

Moderne Flughäfen sind genau genommen Einkaufszentren mit einer Landebahn. Die Betrei­ber­gesellschaften verdienen inzwischen mehr mit der Vermietung von Ladenflächen, als mit dem Flugbetrieb. Der Einkauf lohnt sich hier jedoch kaum.
Süßwaren sind in der Regel nicht preisgünstiger als im Binnenland, jedoch er­hält man auch am Flughafen (analog zu Fährschiffen) oft exklusi­ve Mar­ken, Packungen in Sondergrößen oder aus­gefallene Ge­schmacks­­­rich­tungen, die im Land schwer zu be­schaf­­fen sind.
Einen Blick wert sind weiterhin die Tages-Sonderangebote der Travel Value Läden, die auch Spi­rituosen beinhalten kön­nen, und bei denen man eventuell einige, wenige Euro sparen kann.
Tabakwaren werden nur dann preiswerter verkauft, wenn der Reisende die EU verlässt. Das gilt z.B. auch, wenn ein Reisender auf dem Weg ans Mittelmeer an einem Flughafen in der Schweiz umsteigt. Dabei sind unbedingt die Freimengen zu beachten: 200 Zigar­et­ten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250g (Pfeifen-)Tabak. Die Preise in der BRD liegen für Zi­ga­ret­ten bei etwa € 52 pro 200 Stück. Einem Reisenden der die EU, z.B. in Rich­tung Schweiz ver­lässt, werden jedoch nur ca. € 36 (bei Premium-Marken eventuell auch mehr) be­rech­net. Wenn er anschließend wieder in die EU (z.B. Italien) einreist, greifen die o.g. Frei­mengen. Das gilt auch – wie bereits angedeutet - für Flüge von Wien nach Alten­rhein.

Zollfreier Bordverkauf im Flugzeug

Fast alle großen Fluggesellschaften bieten einen Bordverkauf an. Im Angebot sind gewöhn­lich Par­füm, Kosmetika, Uhren, Schmuck, Reiseaccessoires, Spielwaren, Süßwaren und di­ver­se Lifestyle-Artikel. Das Preisniveau lädt dabei jedoch nicht unbedingt zum Kaufen ein. Auf Fern­strecken wer-den außerdem zoll­freie Tabakwaren (und manchmal auch Spirituosen) offeriert. Bei Flügen inner­halb Europas oder in den Mittelmeer­raum ist der zollfreie Einkauf aber nur möglich, wenn das Reise­ziel außerhalb des EU-Zollgebietes liegt. Im Gegen­satz zu den übrigen Artikeln sind die Preise für Tabak­waren dann aber fast immer günstiger als im Duty Free Shop am Boden und auf jeden Fall niedriger als im Bin­nen­land.
Ryanair fliegt von der BRD aus verschiedene Ziele in Marokko, auf den Kanarischen Inseln und in Israel an (nur von Hamburg aus auch nach Oslo), die allesamt außerhalb des EU-Zollgebietes liegen. Auf diesen Flügen wird eine bescheidene Auswahl an Tabakwaren offe­riert. Außerdem bietet Ryanair – im Gegensatz zu den meisten anderen Fluggesellschaften - auch ein kleines Sortiment an Spirituosen an. Die Preise sind auf jeden Fall einen Blick wert.
Bei Eurowings ist die Auswahl der Nicht-EU-Ziele schon deutlich größer. Von zahlreichen BRD-Flughäfen aus werden Flughäfen in Nordafrika (Ägypten, Tunesien), Nord- und Mittel­amerika (USA, Domini­kani­sche Republik, Jamaika, Kuba, Mexiko), Südafrika, Namibia, Mau­ritius und Thailand angeflo­gen, sowie sol­che in Norwegen, Island, den Kanaren und der Tür­kei. An Bord erhält man jedoch (neben den übli­chen Artikeln) keine Spirituosen, sondern nur Tabakwaren. Deren Preise sind aber teilweise recht günstig.
Germania bietet im Bordshop die üblichen Zigarettenmarken zu vergleichsweise niedrigen Preisen an. Ähnlich sieht es bei Transavia aus. Austrian Air­lines offeriert neben Zigaretten auch Romeo y Julieta Zigarren und Davidoff-Zigarillos. Luft­han­sa verkauft ebenfalls - neben Zi­garetten - Davi­doff-Zigarren und Zigarillos, sowie einige Spirituosen (nur bei Vor­be­stel­lung). Bei Condor und TUIfly gibt es (außer Zigaretten) Zigarren von Cohiba und Davidoff. Norwegian verkauft auf be­stimmten, internationalen Flügen (außer Schweden und Finnland) nur eine einzige Zigaretten­marke (Marlboro) in der üblichen 200 Stück Verpackung und zwei Zigarettenmarken (Marlboro und May­fair) zu 400 Stück. Bei Easyjet findet man ebenfalls nur eine Zigarettenmarke (Marlboro) zu 200 Stück und eine weitere zu 400 Stück (Lambert & Butler). Jet 2 verkauft neben Zigaretten auch Spirituosen, allerdings zu einem wenig attrak­ti­ven Preisniveau (etwas günstiger wird es, wenn man zu zweit reist und zwei Flaschen kauft). Bei Flybe gibt es seltsamerweise nur Spirituosen (zu ähn­lichen Konditionen wie bei Jet 2). Die Preise für Tabakwaren sind bei allen Fluggesellschaften zumindest etwas günstiger als am Boden. Und überall gilt, dass der Flug die EU-Zollgrenze über­queren muss, damit der zoll­freie Einkauf mög­lich ist.
Die Flüge der SWISS ab Zürich oder Genf führen fast immer ins Aus­land, sodass der zollfreie Ver­kauf von Spirituosen (nur auf Vorbestellung) und Tabakwaren auf den meisten Flügen gestattet ist (Inlandsflüge gibt es nur von Zürich nach Genf und Lugano). Die Preise liegen deut­lich unter denen im schweize­ri­schen Inland. Im Vergleich zu BRD-Inlandspreisen gibt es jedoch keine Ersparnis. Allerdings sind die Inflight-Preise für Tabakwaren geringfügig gün­stiger als in den Duty Free Shops in Zürich (z.B. Winston 200 St. Inflight SFr. 38, Duty Free Zürich SFr. 47.60; Camel 200 St. In­flight SFr. 47, Duty Free Zürich SFr. 48.80; Marlboro 200 St. Inflight SFr. 48, Duty Free Zürich SFr. 49.90; Stand Herbst 2017). Bei Spirituosen ist der Bordeinkauf (nur mit Vorbestellung) manch­mal preiswerter, als im Duty Free am Boden (z.B. Johnnie Walker Black Label 12 Year Old 1L. In­flight SFr. 34, Duty Free Zürich SFr. 47, BRD ca. € 34; Ron Zacapa XO 0.7L. Inflight SFr. 110, Duty Free Zürich SFr. 119, BRD ca. € 80) und manchmal auch nicht (Grey Goose Vodka 1L. In­flight SFr. 56, Duty Free Zürich SFr. 55, BRD ca. € 37; alle Preise Stand Herbst 2017).

Sonntag, 1. April 2018

Zollfrei einkaufen auf Ryanair und Eurowings Flügen (Stand Juli 2021)

Der zollfreie Einkauf ist generell nur auf Flügen möglich, welche die EU verlassen. Das betrifft vor allem die europäischen Destinationen Bosnien, Großbritannien, Montenegro, Norwegen, Russ­land, die Schweiz, Serbien und die Ukraine und alle außereuropäischen Destinationen, sowie eventuell auch die Kanari­schen Inseln. Das Sortiment an Bord eines Flugzeugs ist naturgemäß durch den vorhandenen Platz limitiert. Die EU gestattet die zollfreie Einfuhr von einem Liter Spirituosen über 22 Promille und 200 Zigaretten.

Bei Ryanair stehen fünf Spirituosen (Gordon's Dry Gin, Finlandia 101 Vodka, Jameson Irish Whis­key, Jim Beam Bourbon, Bacardí Rum) für €14 und Zigaretten (Marlboro Gold, Marl­boro Red, John Player Blue, Benson&Hedges Special Filter) für €30 je 200 Stück zur Wahl. Weiterhin sind u.a. Reiseaccessoires, Uhren & Schmuck, Parfüm und Pflegeartikel im Bordangebot. Die Be­zah­lung ist nur mit Kreditkarten (Visa, Mastercard, American Express) oder Google oder Apple Pay mög­lich. Eventuell können Ar­tikel auch schon bei der Flugbuchung vorbestellt und be­zahlt werden.

An Bord von Eurowings-Maschinen werden nur auf Langstreckenflügen Zigaretten verkauft. Die Preise beginnen bei €38 für 200 Stück (Winston Red; €47 für Marlboro Gold oder Red). Bezahlt wird auch hier mit Kreditkarten (Visa, Mastercard, American Express, Diners Club), Google und Apple Pay, außerdem mit diversen Debitkarten (u.a. Maestro). Auch hier sind überdies Reise­acces­soires, Uhren & Schmuck, Parfüm und Pflegeartikel im Bordangebot.